13.07. - 16.07.2021
Wir haben gleich gemerkt wie herzlich wir auf dem Campingplatz in Saloranta aufgenommen wurden, schon weil man TO einen extra Flyer zur Begrüßung drucken ließ. Am Dienstagmorgen fiel leider unser Stromregler für die Kühlbox aus und stellt uns bei der Hitze vor ein ziemliches Problem. Glücklicherweise wird Gesine in der Küche von einer Frau, die deutsch spricht, angesprochen und beim netten Gespräch verspricht sie uns Hilfe bei unserem Geräteproblem durch ihren Mann. Er telefoniert mit einer kleinen Werkstatt am Stadtrand von Turku und der flotte Elektroniker verkauft uns ein neues Gerät inklusive Steckeranpassung. Das war doch eine wunderbare Fügung.
Wir wollen uns Naantali ansehen, eine Sommerfrische vor Turku. Eine alte Kirche über dem Hügel, umgeben von mehreren Straßenzügen alter, gepflegter Badeorthäuser prägen den beliebten Urlaubsort vor der alten Hauptstadt Turku. Wir wollen noch ein Stück Küstenstraße fahren in Richtung Hanko, dem südlichsten Zipfel Finnlands und fahren auf die kleine Insel Skaldö, wiedermal mit einer Kabelfähre.
Nach der Nacht am erfrischenden Waldplatz fahren wir an die Halbinselspitze nach Hanko. Auch dieser Ort ist durch den Sommertourismus geprägt und ein Aussichtsturm bei der Kirche beschert uns einen tollen Blick über die Ostsee ringsrum. In der nach dem Krieg schön schlicht wieder aufgebauten evangelischen Kirche finden wir gleich zwei Votivschiffe vor den Fenstern hängend. Sie werden in einem Aushang auch mal in deutscher Sprache berschrieben. Votivschiffe in den evangelischen Kirchen rund um die Ostsee sind ein ganz markantes Merkmal in den Kirchenräumen. Das fällt sicher auch auf unseren Fotros auf. Wir wollten bloss noch einmal darauf eingehen, es gibt immer wieder ganz tolle Exemplare dieser besonderen Ausstattung.
In Hanko erfrischen wir uns bei einem Bad im klaren Wasser am Stadtstrand. Hier steht auch ein Denkmal für die vielen Finnlandaussiedler, die im 19. Jahrhundert nach Amerika weggingen, hier sehr schön durch startende Kraniche versinnbildlicht.
Wir verabschieden uns von diesem beschaulichen Ort, der trotz Hochsaison nicht sehr überfüllt scheint.
Wir fahren ein weiteres Stück in Richtung Loviisa und finden zum erstmal keinen Platz auf dem Ortscamping. Die Sommerschwüle lässt uns nicht mehr weiter suchen und wir stellen uns wild 100 Meter weiter ans Wasser, welches uns etwas Frische bringt. Am Morgen packen wir und fahren ungefrühstückt, mit einem kurzen Halt in Loviisa, in Richtung Hamina. Die Stadt wird unser östlichstes Finnlandziel vor der Grenze zu Russland sein. Wir lesen schon ständig Hinweisschilder wo und wieweit St. Petersburg liegt, leider können wir die von uns gewünschte Rundung unserer Tour an der Ostküste entlang nicht passieren, der Coronalage geschuldet. Die Kleinstadt Hamina empfängt uns mit einer prunkvollen Ausstellung einer Modedesignerin in einem der prächtigen, alten Häuser am Zirkus, eines im Kreis gebauten Ortes.
Wir wünschen uns ein Frühstück und fallen förmlich in ein nettes Café, wo wir guten Kaffee und frisch belegte, knusprige Brötchen frühstücken. Gleichzeitig können wir den leeren Akku der Kamera für eine Stunde aufladen, während wir schon mal einen Rundgang durch 3 der Kirchen am Rondell machen. Zufällig entdecken wir ein wunderbares Anwesen der Familie eines ehemaligen Arztes mit einem liebevoll gepflegten Garten und einer schönen, kleinen Kunstausstellung. Wir beenden den Nachmittag und fahren auf der Autobahn ein Stück zurück. Wir haben uns einen schönen SF-C Campingplatz ausgesucht und schlängeln uns auf eine Insel vor Porvoo, dort sind wir wiedermal herzlich willkommen und stehen auf dem steilen, glatten Schärenfelsen vom roten Granit. Auch hier können wir nochmal vorhandene SUP-Boards nutzen und drehen eine Runde über 2 Buchten. Heute Morgen starten wir ins unweite Porvoo und können am Hofladenstand an der Straße frische Himbeeren kaufen. Die Domstadt Porvoo überrascht uns mit der trutzigen Kirche und Glockenturm und einer wunderbaren, sich an einen Flusshang schmiegenden, lebhaften Stadt. Wir freuen uns über schönes Essen in einem Café am neuen Markt, welches wir ohne den freundlichen Tipp einer Frau in einem Kunstgewerbeladen niemals entdeckt hätten. Porvoo ist auch hauptsächlich schwedischsprachig. Unsere Runde schließt sich wieder am Dom, der leider wegen einer Hochzeit geschlossen ist. Vor dem Rathaus beobachten wir zwei freche Dohlen, kluge Vögel die wir hier in Skandinavien immer wieder sehen, ein bisschen so, wie die Tauben bei uns, nur weniger. Es ist Nachmittag und wir wollen schon mal in Helsinki sein und checken im stadtnahen Rastila Camping ein. Auch um WLAN und Muße zu haben Reisetagebuch zu schreiben und zu baden. Es sind immer noch 30 Grad, die Finnen stöhnen, so warm hatten sie es schon sehr lange nicht mehr.