23.07. - 26.07.2021
Der Freitagmorgen beginnt für uns mit frischen Brötchen regionaler Art und wir sind bald in der naheliegenden kleinen Kurstadt Haapsalu. Wir umrunden die alte Bischofsburg, leider ist der Eintritt für die Dombesichtigung unangemessen und es springt dafür der Besuch eines Künstlerhauses mit Grafikwerkstatt und tollen Arbeiten der Künstlergemeinschaft heraus. In Haapsalu ist es still und wir entdecken einen uralten Friedhof mit Kapelle und drehen die Stadtrunde vorbei am schön erhaltenen Zarenbahnhof. Am Ende der beiden Landzungen an denen die kleine Stadt liegt, fallen wir förmlich in den alten Kultursaal des Kurortes, wo wir lecker und frisch mit Seeblick essen. Direkt neben dem kleinen Markt, wo unser Auto parkt, sehen wir noch die Gebäude der hiesigen Kunstschule. Da ist natürlich Ferienzeit. Wir haben uns bei unseren Gastgebern in Pärsama auf der Insel Saaremaa für den Abend angesagt und müssen leider sehr lange wegen der Fährüberfahrt anstehen. Um so schöner ist die Überfahrt dann endlich nach Muhu und wir werden noch so spät mit einem leckeren Abendbrot auf dem Rukkilillehof erwartet. Hier in Pärsama hat TO vor neun Jahren eines seiner Tagebuchobjekte geschöpft. Schon damals haben wir uns hier sehr wohl gefühlt. Wir wollen zwei Tage auf der schönen Insel verbringen. Am Sonnabend haben wir uns einen Marktbesuch in Kuressaare vorgenommen. Dort erleben wir zufällig den Auftritt einer estnischen Folkloregruppe. Wir bummeln durch die Inselhauptstadt, entdecken Buchkunst und Grafik und umrunden die alte Bischofsburg. Am Nachmittag zieht es uns an den nördlichen Strand Tukhana. Ein guter Ort zum Abhängen. Am Sonntag gibt es auf der Insel einen Tag der offenen Höfe. Wir verkossten süßen Wachholdersirup und spazieren durch den schönen Garten. Da fahren wir auch mal über staubige Schotterstraßen, vorbei an den Windmühlen von Angla und der schroffen Pangaküste. Die Kirche in Kihelkonna hat einen frisch renovierten, uralten Glockenturm. Heute Morgen gibt es nochmal ein nettes Frühstück bei Laleickes und wir starten zurück zur Fährüberfahrt nach Kuivastu. Ein Halt an der Kirche in Karja muss doch noch sein zum Abschied und wir sind bezaubert von den uralten Skulpturen und dem magischen Licht der farbigen Glasfenster in den allzu kleinen Fensteröffnungen in den dicken Mauern. Ein Blick geht zurück über die spiegelglatte Wasserfläche auf die Küste hinter uns und wir entscheiden uns für die Landstraße in Richtung Pärnu, teilweise auch wieder eine Herausforderung für unser Auto, Schotter und Staub. Dieses langsamere Fahren lässt uns jedoch alte Windmühlen und Kirchen entdecken. Aus einer offenen Tür klingt Cellomusik. Ein spontanes Wendemanöver lässt uns eine alte Schule finden und wir werden am Ruhetag des kleinen Cafés darin zu Blaubeerkuchen und Espresso eingeladen. Am Nachmittag landen wir auf einem Campingplatz direkt am weißen Sandstrand vor Pärnu, genießen die Ostseeluft, können erfrischt baden und auch wiedermal Bilder und Text vorbereiten.