21.06. - 22.06.2021
Nach der kühlen Nebelnacht mit einigen Trommeltropfen aufs Autodach grüßt uns bald die wärmende Morgensonne und es zieht uns, wie die Nachbarsfamilie mit ihren Kindern, an den Strand. Wir entschließen uns zu baden. Diese Erfrischung können wir brauchen und wir fahren in Richtung Gävle, eine der nächsten Großstädte an der Küste. Wir haben von einer Altstadt gelesen, die wir inmitten moderner Strukturen finden, völlig menschenleer. Diese Holzhäuserorte sind meistens nur hübsche Wohngebiete für die, die sich diese historischen Häuschen leisten. Es fehlen geöffnete Läden und Cafés, was sicher auch an der Coronalage hängt. Wir suchen uns noch etwas Obst in der Einkaufsmeile, ärgern uns bei der Rückkehr zum Auto über einen böse teuren Strafzettel. Das kommt von unserer Unkenntnis der elektronischen Parkgebühreintreiber.
Wir fahren weiter an der Küste entlang auf der Suche nach nettem Halt für die Nacht. Wir finden auf einer Landzunge den Ort Långvind. Der kleine Hafen bietet noch Platz für uns, bei einigen anderen Womos von Landsleuten. Wir werden nett begrüßt, ein Mann hat auch am Ufergrillplatz etwas Feuer gemacht und wir sind eingeladen unser Brot zu rösten. Gravedlachs gibt´s auch dazu, was will man mehr in der stillen Abendsonne. Wir haben Lust den Ort noch zu erkunden, treffen auf einen Kultur- und Naturpfad, der uns einen historischen, mittelalterlichen Industrieort kennenlernen lässt. Neben einem stillgelegten Dampfsägewerk schlängeln wir uns durch eine von der Natur zurück geholte Eisenerzhütte aus dem 17. Jh.. Die mystisch blau schillernden Ziegelsteine, gepresst aus Verhüttungsresten, blitzen zwischen den Sträuchern und unterm dem Moos hervor. Wir werden sehr von den vielen Mücken getrieben und sitzen noch eine Weile am nicht mehr dunkelwerdenden Firmament.
Die Nacht schiebt wieder ein Gewitter über die Küste und wir möhlen unsere Sachen zurecht und fahren am Morgen gleich mal weiter in Richtung Sundsvall. In der kleinen Stadt Hudiksvall gibt es in einem netten Café Frühstück. Wir biegen zurück auf die E4 und halten gleich spontan noch einmal an, an einer markant, in der Landschaft auffälligen Kirche, mit ihrem landestypischen, schindelgedecktem Glockenturm. Eine zauberhaft abstrakte Madonna scheint zu summen, denn wir hören gerade der Übungsstunde der Kantorin etwas zu.
Sundsvall liegt eingeschlossen in einem Küstental. Wir suchen nach dem Freilichtmuseum. Nun regnet es auch nicht mehr und wir bewegen uns etwas durch die liebevoll gestaltete Anlage, mit ihren historischen Häusern, einer Mühle, einem kleinen Bauernhof, ein zauberhaftes Museum und vielen, netten keinen Aktionen für Kinder.