30.06. - 04.07.2021
Der Morgen auf dem riesigen, sehr leeren Campingplatz in Boden begann sonnig und mit einem Erdbeerquarkfrühstück. Wir freuten uns auf Luleå, mit seiner sehenswerten Kirchenstadt. Da kamen wir auch bald an und begannen unseren Bummel durch die Holzhäuserstadt mit dem Besuch der Kirche, in der der wohl bedeutendste Altar Nordschwedens zu sehen ist. Die Kirchenstadthäuser sind gut im Schuss, werden auch bewohnt, jedoch dürfen sie nicht als Dauerwohnsitz genutzt werden, laut einer uralten Regel. Eines der Häuser war offen und es wurde ein Blick auf die alte Ausstattung gewährt. Unweit der Unesco Kulturerbe Kirchenstadt steht auch ein umfangreiches Freilichtmuseum am alten Hafen. Durch die Landhebung ist das Wasser inzwischen sehr weit weg und die Landschaft ist mit im Sommer blühenden Wiesen bedeckt. Die Rundscheune ist eines der sehr markanten schwedischen Gebäude hier im Norden. Die Stadt Luleå, ist auch Hafenstadt, mit den großen Eisbrechern, die aber bis zum ewigen Eis auf ihren Einsatz warten müssen. Abends sind wir wieder mal auf einem Zeltplatz auf einer Landzunge mit riesiger, stiller, flacher Bucht. Morgens, der Weg weiter auf der Küstenstraße, führt über Brücken zwischen den Inseln und häufig sind die Straßen auch sehr kaputt. Wir freuen uns über die blühenden Straßenränder und finden auch wieder die Orchidee des Tages. Dir Kirche von Kalix steht offensichtlich an einem Straßenkreisel und wir halten kurz, bevor es weiter nach Haparanda geht. Dort begrüßt uns gleich die bemerkenswerte, moderne Kirche, die auch offen für uns ist. Wir fahren zum Ufer des Tornioflusses und suchen uns einen Platz am Ufer um etwas zu essen. Wir entschließen uns auf die vorgelagerte Insel Seskarö zum Campingplatz zu fahren, bevor wir am nächsten Tag die Grenze über den Fluss nehmen.
Am nächsten Tag fahren wir, durch die immer wieder vom vielen Wasser durchbrochenen Uferlandschaften, durch eine große Autobahnbaustelle zur Grenze in Haparanda. Wir hoffen diesmal nach Finnland einreisen zu können, werden auch vom Grenzbeamten, der noch nicht richtig informiert schien, verunsichert. Doch dann dürfen wir problemlos weiter fahren. Unser digitaler Impfpass hat uns anscheinend doch ganz gut geholfen. Wir freuen uns in Finnland sein zu können und schauen uns Tornio, mit seiner zweitältesten Holzkirche Finnlands, an. In der modernen Innenstadt steht zwischen all dem Neuen, die hölzerne Orthodoxe Kirche, leider verschlossen. Zufällig sehen wir schon von weitem glitzernd und blinkend eine große Lachsskulptur am Fluss. Wir freuen uns über diese und eine weitere, sehr neue (2021) tolle Kunst am Fluss.Nun schlängeln wir uns weiter an der Küste entlang. Es ist sehr sommerlich warm geworden und wir suchen uns einen Badeplatz. Nach einer Schlängeltour finden wir, was wir suchen, warmes Ostseewasser und eine große, auch in deutsch geschrieben Tafel mit Informationen zur geologischen Landhebung. Wir entschließen uns noch eine größere Distanz bis Oulu zu fahren und müssen am Abend doch sehr nach einem Stellplatz suchen, fahren dann auf eine Küstenzunge zurück und bekommen einen Dauercamperplatz. An diesem Abend plagen uns in der schwülfeuchten Luft wiedermal sehr die Mücken. Am Sonnabend fahren wir nach Oulu und sind froh über den belebten Markt und seine historische Markthalle, wo wir frische Erdbeeren und Fisch und Rentierschinken kaufen. Wir schlendern durchs Hafenzentrum, die alten Speicherhäuser laden zum Kunsthandswerksladenbummel ein. Die Stadt am Wasser mit seinen vielen Skulpturen unter anderem zur handwerklichen Stadtgeschichte und seinen akzentuell gepflanzenten Blutbirken gefällt uns. Wir haben vom Museum of Art gehört, wollen trotz des schönen Sommertages Kunst ansehen. Dieser Entschluss war gut. In der tollen Kunsthalle sehen wir eine spannende Ausstellung, "Naturals - in the same Nature". Die kühlen Räume, ein nettes Museumscafé mit gutem Espresso und auch ein spannendes Kabinett mit museumspädagogischen, witzigen Einfällen begeistern uns. Der Tag neigt sich und wir finden abrundend einen schönen Stellplatz an einem kleinen Hafen weiter südlich. Mit einem stillgelegten alten Fährschiff, da gibt´s noch einen Kaffee und ein Lakritzeis für uns. Morgens fahren wir weiter nach Kalajoki, nach kurzem Besuch von Raahe. Hier sind wir auf einem riesigen Strand, weißer Sand Campingplatz. Leider habe ich ein Problem mit meinem Kameraobjektiv. Wir sehen weiter, es ist immer noch fast hochsommerlich.